30. traditionelle Feldbereisung im Wasserschutzgebiet Hameln-Süd

Die diesjährige Begehung stand unter dem Motto „Ernährungssicherheit und Energiewende: neue Herausforderungen für die Landwirtschaft, den Wasser- und Naturschutz“.

Nach zweijähriger coronabedingter Unterbrechung fand in diesem Jahr die traditionelle Feldbereisung der Stadtwerke Hameln Weserbergland GmbH wieder im Wasserschutzgebiet (WSG) Hameln-Süd statt. Susanne Treptow, Geschäftsführerin der Stadtwerke und Friedrich Hake in seiner Funktion als landwirtschaftlicher Sprecher der Kooperation Trinkwasserschutz begrüßten auf der Hofstelle Hake am Tünderanger zum „Informationsaustausch Trinkwasserschutz“. Die diesjährige Begehung stand unter dem Motto „Ernährungssicherheit und Energiewende: neue Herausforderungen für die Landwirtschaft, den Wasser- und Naturschutz“.

Das Interesse an der Energiewende ist nicht nur durch die weltweite Klimakrise und der Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens sehr hoch. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Abhängigkeit Deutschlands von Importen fossiler Energieträger zeigt, wie wichtig der Ausbau von erneuerbaren Energien ist. Zusätzlich hat sich durch Russlands Angriffskrieg die weltweite Ernährungslage dramatisch verschärft. Um sich zu den globalen Herausforderungen der Energie- und Ernährungssicherheit im regionalen Kontext auszutauschen, haben sich daher rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Kommunalpolitik sowie zuständiger Fachbehörden an diesem Sonntagmorgen am Tünderanger eingefunden.

Das Ende 2020 verabschiedete niedersächsische Landesklimagesetz setzt ehrgeizige Ziele: so soll der Energiebedarf in Niedersachsen bis 2040 bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Mit dem sogenannten „Osterpaket“ hat die Bundesregierung die größte energiepolitische Gesetzesnovelle seit Jahrzehnten verabschiedet. Ziel ist der beschleunigte und konsequente Ausbau erneuerbarer Energien. Der Ausbau der Solarenergie und der Zubau von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen ist hierbei ein wesentlicher Baustein. Für die Energiewende wird daher zukünftig noch stärker als bisher landwirtschaftliche Nutzfläche in Anspruch genommen werden müssen, was zu einem Nutzungskonflikt zwischen Landwirtschaft, Wasser- und Naturschutz, Energiewende und Ernährungssicherheit führen wird.

Entlang der ca. drei Kilometer langen Fußstrecke wurden an drei Stationen die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen erörtert. An den Stationen 1 und 2 geben die Landwirte Friedrich Hake und Friedrich Wilhelm Kropp einen Einblick in die aktuelle Situation der Landwirtschaft. An Station 3 erläutert Stadtwerke-Chefin Susanne Treptow die Rolle der Stadtwerke beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Ziel ist es mit der eigenen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien mittelfristig für die Kundinnen und Kunden bezahlbare Strompreise zu ermöglichen. 

Deutlich wurde, dass landwirtschaftliche Flächen mit hohem Ertragspotenzial als Ernährungsgrundlage geschützt werden müssen. Daher sollten Freiflächen-PV-Anlagen auf Flächen gelenkt werden, die für die Landwirtschaft entbehrlich sind. Hier ist eine standortbezogene Steuerung sinnvoll, um die Energiewende im Kontext Klimawandel, Ernährungssicherheit, Biodiversität und Ressourceneffizienz zu vollziehen. 

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