Susanne Treptow, Geschäftsführerin der Stadtwerke, und Friedrich Hake in seiner Funktion als landwirtschaftlicher Sprecher der Kooperation Trinkwasserschutz begrüßten an der Plessenhütte in Voremberg zum „Informationsaustausch Trinkwasserschutz“. Der Einladung zur 31. Feldbereisung sind zahlreiche Vertreter aus der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Kommunalpolitik sowie zuständiger Fachbehörden gefolgt.
Die Begehung stand unter dem Motto
- „Klimaschutz & Wasserschutz - welche Synergien leisten innovative Düngetechniken und -methoden im Pflanzenbau?
- Auswirkungen des Klimawandels auf die heimischen Wälder und deren Bedeutung für den Wasserhaushalt
Der Klimawandel stellt eine besondere Herausforderung an die Gesellschaft und insbesondere die land- und forstwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung sowie den Gewässerschutz dar. Veränderungen in den Niederschlagsmustern können sowohl zu Wasserknappheit als auch zu Starkregenereignissen, verbunden mit Bodenerosionen und Überschwemmungen, führen.
Angesichts der Folgen des Klimawandels mit zunehmendem Wassermangel sind innovative Lösungen von entscheidender Bedeutung. Standort- und witterungsangepasste Düngungsstrategien sind ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige und effiziente Landwirtschaft und werden immer wichtiger. Durch den Einsatz innovativer Düngetechniken und -methoden können die Treibhausgas (THG)-Emissionen der Landwirtschaft deutlich verringert sowie Einträge von Nitrat in das Grundwasser minimiert werden.
Aufgrund der außergewöhnlichen Witterung der letzten aufeinander folgenden Jahre kam es zu einer sehr starken Beanspruchung des Bodenwasserhaushaltes. Fragestellungen im Hinblick auf die Wasserverfügbarkeit, Sickerwasserraten und Grundwasserneubildung sind entscheidende Kernaspekte, die die Wasserversorgung sowie Landwirtinnen und Landwirte betreffen und die Grundlagen für regionale Wassernutzungskonzepten bilden.
Amelie Siekmann, Landwirtin aus Voremberg, gab an der ersten Station einen Überblick über ihren Betrieb. Sie berichtete, dass die Betriebsfläche zu fast 100% in der Nitratkulisse liegt und der Betrieb durch die rechtlichen Vorgaben der Düngeverordnung vor große Herausforderungen gestellt wird. Als Anpassungsstrategie hat der Betrieb seine Fruchtfolge und sein Düngemanagement umgestellt. Auf Teilflächen wird eine Multidüngung rein über das Blatt durchgeführt. Ziel ist eine hohe N-Effizienz mit möglichst geringen Risiken für die Umwelt. Begleitet wird die betriebliche Umstellung durch einen Feldversuch zur reduzierten N-Düngung, den Gewässerschutzberater Thomas Loges (Geries Ingenieure) direkt am Feld erläuterte. Felix Meier-Söffker, ebenfalls vom beratenden Ingenieurbüro Geries, stellte vegetationsbegleitende Instrumente des Precision Farming vor und demonstrierte, welche Möglichkeiten die Fernerkundung und Sensorik für die teilflächenspezifische Bewirtschaftung bietet. Direkt vor Ort wird der Einsatz einer Boden-/Wetterstation, die den Bodenwassergehalt, -temperatur (in verschiedenen Tiefen), die Lufttemperatur und den Niederschlag erfasst, als weiteres Instrument für eine witterungsangepasste Düngung vorgestellt.
Neben den Mooren gehören die Wälder zu den wichtigsten Kohlenstoffsenken. Zusätzlich leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Grundwasserneubildung. Wie wirken sich die klimatischen Veränderungen der jüngsten Zeit auf diese wichtigen Umweltfunktionen aus? Dieser Fragestellung wurde an der zweiten Station nachgegangen. In der Tünderaner Forst erläuterte Forstamtleiter Christian Weigel die Anpassungsstrategien der Niedersächsischen Landesforsten.